Milliardenschwere Übernahme: Satellitenbetreiber SES will doch Intelsat kaufen

Zwei der weltgrößten Satellitenbetreiber kommen aus Luxemburg, im Vorjahr waren Fusionsgespräche gescheitert. Nun wurde eine Milliardenübernahme vereinbart.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
zahlreiche Satellitenschüsseln

Satellitenschüsseln am Firmensitz von SES in der luxemburgischen Gemeinde Betzdorf

(Bild: SES)

Lesezeit: 2 Min.

Der luxemburgische Satellitenbetreiber SES übernimmt nun doch den Konkurrenten Intelsat, der ebenfalls aus dem Großherzogtum kommt. Das teilte SES am Dienstag mit und erklärte, dass die Übernahme 2,8 Milliarden Euro kosten werde. Durch den Zusammenschluss entstehe ein gestärkter Betreiber von Satelliten in unterschiedlichen Orbits, der auf dem sich stark wandelnden Markt widerstandsfähiger wäre, unterschiedlichere Lösungen anbieten und mehr Ressourcen zur Verfügung habe, heißt es in dem Statement. Der neue Konzern soll seinen Sitz weiterhin in Luxemburg haben, aber auch eine "signifikante Präsenz" in den USA unterhalten. Vor einem Jahr hatten beide Firmen Fusionsgespräche abgebrochen.

Zusammen kommen beide Unternehmen auf ein Auftragsvolumen in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar, schreibt SES noch. Noch müssen der Übernahme aber Kartellbehörden zustimmen, was nicht leicht werden dürfte. Ein Abschluss wird deshalb erst für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet.

Erst vor einem Jahr haben SES und Intelsat Gespräche über eine mögliche Fusion nach nur wenigen Wochen wieder abgebrochen. Dann musste Intelsat nach einer US-Gerichtsentscheidung aber 421 Millionen US-Dollar zahlen, die Gespräche waren angeblich kurz vorher und unabhängig von dem Rechtsstreit abgebrochen worden. Beide Unternehmen zeigen sich jetzt zuversichtlich und glücklich über den Übernahmeplan.

SES und Intelsat gehören zu den größten Satellitenbetreibern der Welt, lediglich OneWeb und SpaceX haben dank ihrer Internetsatelliten mehr, aber kleinere in der Erdumlaufbahn. Zusammen verfügen SES und Intelsat über mehr als 100 Satelliten in geostationären und weitere 26 in mittleren Erdumlaufbahnen. Dabei handelt es sich um klassische Kommunikationssatelliten, die ganze Staaten oder Kontinente abdecken und beispielsweise mit Satellitenfernsehen versorgen.

Auch vor dem Hintergrund des kometenhaften Aufstiegs von SpaceX ist die geplante Übernahme nun Teil einer Konsolidierung, die schon zu mehreren Fusionen geführt hat. So hat der US-Satellitenbetreiber Viasat erst Ende 2021 den britischen Konkurrenten Inmarsat für mehr als sechs Milliarden Euro übernommen. SpaceX konnte das nicht verhindern.

(mho)